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Sylvester Stallone wird 75: Softe Pornos und harte Action

Sylvester Stallone wird 75: Softe Pornos und harte Action

Sowohl Sylvester Stallones Start ins Leben als auch in Hollywood waren eine schwere Geburt. Doch die Hartnäckigkeit des inzwischen 75-Jährigen zahlte sich aus.

Selten trifft der abgedroschene Werdegang vom Tellerwäscher zum Millionär so gut zu wie bei Geburtstagskind Sylvester Stallone. Nur, dass der heutige Weltstar, der am 6. Juli 75 Jahre alt wird, nie Tellerwäscher war. Er half im Friseursalon seines Vaters aus, reinigte Löwengehege im Zoo… und präsentierte 1970 als Titelstar im Softporno „Kitty & Studs – Der italienische Deckhengst“ seinen kleinen Sly. Aber aller Anfang ist schwer, wer wüsste das besser als jener Mann, der schon bei der Geburt seine erste tragische Verletzung hinnehmen musste? Hier die spannendsten Fakten zum Leben und Wirken des nimmermüden Action-Opas.

Schwere Geburt

Als der Sohn Michael Sylvester Gardenzio von Frank und Jacqueline Stallone am 6. Juli 1946 auf die Welt kam, schien der Lebensweg als Schauspieler bereits beendet. Komplikationen bei der Geburt führten dazu, dass er mithilfe einer Geburtszange entbunden werden musste. Dabei durchtrennte der Arzt aus Versehen einen Nerv an Stallones Kopf; seine linke Gesichtshälfte ist seither aufgrund des Unfalls gelähmt. Auch seine Sprachfähigkeit ist durch die Paralyse beeinträchtigt, Stallone scheint stets zu nuscheln. Doch was andere als Behinderung angesehen hätten, machte er einfach zu seinem Markenzeichen.

Auf den Hund gekommen

Seine erste größere Rolle ergatterte Stallone 1970 im eingangs erwähnten Schmuddelfilmchen „Kitty & Studs – Der italienische Deckhengst“ – aus Verzweiflung, wie der Mime später in einem „Playboy“-Interview erklärte. So habe er die gerade einmal 200 Dollar Gage dringend benötigt, weil er kurz zuvor aus seiner Wohnung geflogen war und kurzzeitig sogar auf der Straße oder im Busbahnhof schlafen musste. An seiner chronischen Mittellosigkeit änderte sich auch in den kommenden fünf Jahren trotz einiger größerer Auftritte in Filmen und im TV nichts – im Gegenteil. Selbst seinen Hund, mit dem er bislang durch Dick und Dünn gegangen war, musste Stallone für läppische 50 Dollar verkaufen, weil er auf jeden Penny angewiesen war. Nur wenige Tage später hatte er jedoch reichlich Kohle und kaufte seinen Hund zurück – für 3000 Dollar.

Danke dir, Rocky

In nur drei Tagen, so der Mythos, habe Stallone das Drehbuch zu „Rocky“ verfasst. Einen Abnehmer für die Underdog-Geschichte mit Herz fand er auch schnell, nur stellte man sich für die Hauptrolle nicht den unbekannten No-Name-Darsteller vor, sondern schillernde Namen wie Robert Redford oder Burt Reynolds. Doch Stallone blieb stur und mit dem Kompromiss, das Budget des Films deutlich nach unten zu korrigieren, willigte das Filmstudio schließlich ein. Vom ersten Gehalt gab es dann keine dicke Party oder einen schicken Flitzer, sondern seinen Hund zurück, der auch in den ersten Teilen des Boxer-Dramas zu sehen ist.

Unter den ganz Großen

Der Rest ist Geschichte: Stallone wurde im Jahr 1976 über Nacht zum Weltstar, der Streifen „Rocky“ für insgesamt zehn Oscars nominiert, von denen er die als „Bester Film“, „Beste Regie“ und „Bester Schnitt“ abgreifen konnte. Stallone war zudem als „Bester Hauptdarsteller“ und für das „Beste Drehbuch“ nominiert – eine Kombination, die zuvor nur den beiden Legenden Orson Welles und Charlie Chaplin gelang.

Die Allzweckwaffe Hollywoods

Nun war die Stallone-Ära endgültig angebrochen – eine Ära, die noch immer nicht zu Ende ist. In den Jahren von 1978 bis in die Gegenwart spielte er in fast 50 großen Hollywood-Produktionen mit. Neben zahlreichen Fortsetzungen seines Boxklassikers waren es speziell die „Rambo“-Filme, die ihm neben Rocky Balboa eine weitere ikonische Rolle bescherten. Als kriegsgeschädigte Tötungsmaschine ballerte er sich letztmals 2019 in „Rambo: Last Blood“ äußerst erfolgreich und unfassbar brutal durch die Kinos – mit 73 Jahren.

Ein langes und ein viel zu kurzes Leben

Dass Sly trotz seiner nunmehr 75 Jahre noch ein langes Leben beschienen sein könnte, bewies seine Mutter Jackie. Sie verstarb im September des vergangenen Jahres im Alter von 98 Jahren. „Heute Morgen haben meine Brüder und ich unsere Mutter Jackie Stallone verloren“, schrieb damals Stallones Bruder Frank auf Instagram. „Mein Bruder Sylvester hat sich ihr ganzes Leben lang um sie gekümmert, als wäre sie eine Königin“.

 

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Aber auch einen viel zu frühen Tod musste Stallone in seiner Familie ertragen. Sein erstes von insgesamt fünf Kindern, Sohn Sage, starb 2012 mit nur 36 Jahren an Herzversagen, wie später eine Autopsie ergab. Wie dessen Bruder Seargeoh (42) stammte Sage aus Stallones erster Ehe mit Sasha Czack. Sein schillerndster Bund der Ehe mit Schauspielerin Brigitte Nielsen (1985-1987) blieb kinderlos, drei weitere Kids brachte hingegen die dritte Ehe mit dem Model Jennifer Flavin hervor. Seit 1997 gehen die beiden nun schon als Mann und Frau durchs Leben.

Die doppelte Staffelübergabe

Auch wenn Stallone bis ins hohe Alter seine beiden Prestige-Marken „Rambo“ und „Rocky“ selbst hochgehalten hat – inzwischen ist er zur Staffelübergabe bereit. In „Creed“ von 2015 läutete er den Umbruch langsam ein, mit „Creed III“, der im November 2022 ins Kino kommen soll, scheint er endgültig vollzogen. Dann wird Michael B. Jordan (34) nicht nur die Titelfigur mimen, sondern sie auch mit seinem Regiedebüt selbst inszenieren. Tritt Sly damit auch insgesamt kürzer? Mitnichten! Im anstehenden Comic-Klamauk „The Suicide Squad“ spricht er den zugegeben recht einsilbigen Haimann King Shark. Im bereits abgedrehten und für 2021 geplanten Streifen „Samaritan“ wird er gar noch zum Superhelden. Mit 75. Wer, wenn nicht Sly?

„Downton Abbey 2“: Starttermin verschoben

„Downton Abbey 2“: Starttermin verschoben

Fans müssen auf weitere Geschichten der Crawleys länger warten: Die zweite Filmfortsetzung der erfolgreichen Serie „Downton Abbey“ wird nicht mehr dieses Jahr in die Kinos kommen.

Auf ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk müssen Fans verzichten: „Downton Abbey 2“ wird nicht mehr dieses Jahr Kinopremiere feiern. Der Start der zweiten Filmfortsetzung der Serie wurde von 22. Dezember 2021 auf 18. März 2022 verschoben. Das berichtet unter anderem das US-Branchenportal „Variety“.

Neue Stars in „Downton Abbey 2“

Die Hauptdarsteller aus dem Vorgänger von 2019 werden auch in der Fortsetzung zu sehen sein. Fans dürfen sich auf ein Wiedersehen mit Hugh Bonneville (57) als Robert Crawley oder auch Michelle Dockery (39) als Lady Mary freuen – und auf weitere Darsteller, die zum Originalcast hinzustoßen – darunter Hugh Dancy (46), Laura Haddock (35), Nathalie Baye (72) und Dominic West (51).

Das Drehbuch stammt erneut aus der Feder von Julian Fellowes (71), der zuvor auch bereits die beliebte Serie „Downton Abbey“ (2010-2015) rund um eine britische Adelsfamilie konzipierte. Zudem ist Fellowes wie beim ersten Teil neben Gareth Neame (54) und Liz Trubridge (geb. 1955) einer der Produzenten. Regie führt diesmal Simon Curtis (61, „My Week with Marilyn“). Darsteller Bonneville kündigte Anfang des Jahres an, dass es ein ebenso „angenehmer“ Film sei wie der erste – vor allem nach „diesem Durcheinander, das wir alle durchlebt haben“.

„Peter Hase 2“: Ein Schlitzohr auf Abwegen

„Peter Hase 2“: Ein Schlitzohr auf Abwegen

In „Peter Hase 2 – Ein Hase macht sich vom Acker“ muss sich das schelmische Kaninchen zwischen Familienidyll auf dem Land und Unabhängigkeit in der großen Stadt entscheiden. Eine humorvolle Komödie für die ganze Familie.

Die beliebte Kinderbuchfigur Peter Hase ist zurück auf der großen Leinwand. Drei Jahre nach dem ersten Kinofilm wird die Geschichte des frechen Hasen, der erstmals 1902 in Beatrix Potters (1866-1943) Kinderbuch „Peter Hase“ (Originaltitel: Peter Rabbit) erschien, nun in „Peter Hase 2 – Ein Hase macht sich vom Acker“ (Kinostart 1. Juli 2021) weitererzählt.

Darum geht’s im Film

Traumhochzeit im Bilderbuchgarten: Bea (Rose Byrne, 41) und Thomas (Domhnall Gleeson, 38) gehen von Freunden, Familie und ihren animierten Tieren umgeben den Bund der Ehe ein. Neben dem schelmischen Schlitzohr Peter, dem Christoph Maria Herbst (55) die deutsche Stimme leiht, ist auch der Rest der Hasenbande wieder dabei: die Hasenschwestern Flopsi (Heike Makatsch, 49) und Mopsi (Jessica Schwarz, 44) sowie Wuschelpuschel (Anja Kling, 51) und Benjamin (Tobias Müller, 42). Für das frischvermählte Ehepaar und seine Hasen beginnt ein neuer Lebensabschnitt im malerischen Landhaus mit Gemüsegarten. Doch das Familienidyll wird auf die Probe gestellt …

Als der Verleger Nigel Basil-Jones (David Oyelowo, 45) in Gloucester, dem Heimatstädtchen der Familie, erscheint und Interesse daran hat, Beas Kinderbuch zu verlegen, reißt Peter Hase der Geduldsfaden. Denn der schmierige Verleger will den Hopser in einer Neuauflage des Kinderbuchs als Bösewicht darstellen und kommt mit allerlei irrwitzigen Ideen daher. Peter fühlt sich von allen missverstanden und macht daraufhin eine schicksalsträchtige Begegnung in der Stadt: Er trifft auf den diebischen Hasen Barnabas (Axel Lutter, 69) und hat erstmals das Gefühl, dass seine rebellischen Züge von Vorteil sind und geschätzt werden. Die beiden freunden sich an, schmieden kriminelle Pläne und Peter spielt sogar mit dem Gedanken, seine Familie hinter sich zu lassen und ganz in der Stadt zu bleiben. Wie wird er sich entscheiden?

Fazit:

„Peter Hase 2“ knöpft nahtlos da an, wo sein Vorgänger aufgehört hat. Bei englischer Bilderbuchstimmung und kinderfreundlicher Action kommen neben dem jungen Zielpublikum dank einer ordentlichen Portion Situationskomik auf verschiedenen Humorebenen auch erwachsene Begleiter auf ihre Kosten. Mit jeder Menge selbstironischem Metahumor nimmt Regisseur und Drehbuchautor Will Gluck einige der Kritiken an dem ersten „Peter Hase“-Film auf die Schippe. Nach einem actionreichen Höhepunkt flacht das Geschehen am Ende des Films etwas ab und es kommt zu einem recht poesielosen Schluss. Dennoch: „Peter Hase 2“ ist der ideale Film für den ersten Familien-Kinobesuch nach der langen Corona-Pause.

Oscar-Akademie nimmt knapp 400 neue Mitglieder auf

Oscar-Akademie nimmt knapp 400 neue Mitglieder auf

„And the Oscar goes to…“: Die berühmte Academy of Motion Picture Arts and Sciences hat rund 400 neue Mitglieder aufgenommen. Darunter Janet Jackson, Robert Pattinson und auch zwei Deutsche.

395 neue Mitglieder aus 50 Nationen werden bei der Oscar-Akademie künftig bei der Vergabe der Goldjungen mitbestimmen dürfen. Wie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences mitteilt, sind unter den Neuzugängen auch klangvolle Namen wie etwa Schauspieler Robert Pattinson (35) oder Sängerin Janet Jackson (55).

Insgesamt seien 46 Prozent der neuen Mitglieder Frauen, über 50 Prozent seien keine US-Amerikaner, 39 Prozent würden Minderheiten angehören. Übrigens: 395 neue Mitglieder sind im Vergleich zu den Vorjahren recht wenig. Im vergangenen Jahr wurden noch 819 neue Mitglieder eingeladen. Der Grund: Durch die vergleichsweise hohe Anzahl an Neumitgliedern in den letzten Jahren wollte man dem Vorwurf entgegenwirken, in der Akademie würden sich vornehmlich alte, weiße Männer befinden.

Auch zwei Deutsche unter den neuen Mitgliedern

Auch zwei Deutsche befinden sich unter den Auserwählten in diesem Jahr: die Editorin Gesa Jäger (40, „Unorthodox“) und der Art-Director Sebastian Krawinkel (52, „Ein verborgenes Leben“). Neben Jackson und Pattinson wurden unter anderem auch der Schauspieler und Musiker Leslie Odom Jr. (39, „One Night in Miami“), der französische Regisseur Florian Zeller (42, „The Father“) oder die bulgarische Darstellerin Maria Bakalova (25, „Borat Anschluss Moviefilm“) aufgenommen.

Insgesamt sind rund 10.000 Mitglieder in der Oscar-Akademie, die nächste Verleihung des renommiertesten Filmpreises der Welt ist für den 27. März 2022 geplant.

Filmfest München: „Eine Komödie als Auftaktfilm ist eine kluge Wahl“

Filmfest München: „Eine Komödie als Auftaktfilm ist eine kluge Wahl“

Das Filmfest München ist eröffnet. Die große Erleichterung war allen bei der kleinen Zeremonie deutlich anzumerken. Das waren die Highlights des Abends.

Dass alle großen Stars der Branche vor Ort waren, wäre vermessen zu behaupten. Doch die Promis, die zum Auftakt da waren, zeigten sich überglücklich. Das Filmfest München wurde am Donnerstagabend im Mathäser Filmpalast und via Live-Übertragung gleichzeitig in fünf Spielstätten eröffnet. „Das hat es noch nie gegeben“, freute sich Festivalchefin Diana Iljine (56) in ihrer Rede: „Das Filmfest ist genauso geworden, wie wir wollten. Auch wenn alles anders ist als sonst“, sagte sie und erklärte gerührt: „Das ist ein Kulturneustart, den wir heute Abend hier gemeinsam begehen.“

Der rote Teppich zuvor war kleiner als gewohnt und auf ihm posierten neben der Festivalchefin vor allem die Stars aus dem Eröffnungsfilm „Kaiserschmarrndrama“ (Kinostart: 5. August) sowie Regisseur Ed Herzog (55) und Eberhoferkrimi-Autorin Rita Falk (57) für die Fotografen – und nicht wie sonst zahlreiche weitere Filmschaffende. Das tat dem Spaß bei den anwesenden Darstellern Simon Schwarz (50), Lisa Maria Potthoff (42), Gerhard Wittmann (geb. 1964), Daniel Christensen (42), Stephan Zimmer (47), Ferdinand Hofer (geb. 1993), Max Schmidt (geb. 1968), Matthias Egersdörfer (51), Thomas Kügel (geb. 1959) und Episoden-Star Christine Neubauer (59) aber keinen Abbruch. Die große Kunst bei diesem roten Teppich in Corona-Zeiten bestand im Übrigen darin, die für den kurzen Augenblick des Blitzlichtgewitters heruntergezogene Maske, elegant verschwinden zu lassen.

„Eine Komödie als Auftaktfilm ist eine sehr kluge Wahl“

Dass ihr bereits seit einem Jahr fertiggestellter, siebter Eberhoferkrimi „Kaiserschmarrndrama“ das Filmfest eröffnet, findet Simon Schwarz, der seit dem ersten Teil, „Dampfnudelblues“ (2013), als Privatdetektiv Rudi Birkenberger zusammen mit Polizist Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel, 50) die Kriminalfälle löst, „sehr gut“, sagte er spot on news. Denn für ihn ist es „vielleicht sogar der bisher beste der Reihe“, schwärmte der österreichische Schauspieler. „Ich finde ihn unter anderem deshalb so gelungen, weil er auch ernstere Themen behandelt. Sowas tut einer Komödie immer gut. Eine gute Komödie muss auch als Drama funktionieren können und das könnte dieser Film“, erklärte er weiter. Und er fügte hinzu: „Eine Komödie wie ‚Kaiserschmarrndrama‘ als Auftaktfilm zu nehmen, ist aber auch ganz generell nach dieser langen, für viele schweren Zeit, eine Wohltat. Insofern ist es eine sehr kluge Wahl.“

Das sah auch der Münchner Schauspieler und Kinderbuchautor Max von Thun (44) so. „Das ist das Münchner Filmfest, warum soll nicht etwas Bayerisches zur Eröffnung gezeigt werden“, sagte er. „Außerdem bin ich großer Lisa-Maria-Potthoff-Fan. Und ich finde es auch toll, dass die Eberhoferkrimis so einen Erfolg haben. Das war ja zuerst ganz klein gedacht und jetzt hat es Kultstatus. Ich freue mich auf den Film“, so von Thun.

Zum Filmfest in Corona-Zeiten sagte er: „Ich weiß noch nicht genau, in welcher Form das Filmfest dieses Jahr stattfindet. Aber das, was immer die Bank war, dass man mit dem Fahrrad in lauen Sommernächten herumfahren konnte, und Freunde und Kollegen getroffen hat, das fällt sicher auch dieses Jahr aus – und das ist schade.“ Der große Auflauf am roten Teppich fehle ihm dagegen nicht, „aber ich freue mich darauf, Kolleginnen und Kollegen wiederzusehen, weil wir uns ja alle lange nicht gesehen haben.“

„Ein ‚Tatort‘ kostet ungefähr so viel wie das gesamte Filmfest“

Auch Filmproduzent und Constantin-Chef Martin Moszkowicz (63) wirkte bei seiner Eröffnungsrede sehr erleichtert, als er zusammenfasste. „240 Tage waren die Kinos zu. Das hat es noch nie gegeben. Und heute machen die Kinos in Deutschland wieder auf. Das ist ein Tag, an dem wir das Kino feiern. Auch hier beim Filmfest München.“

Er bedankt sie sich bei Diana Iljine und dem künstlerischen Leiter Christoph Gröner dafür, dass sie einen „Publikumsfilm als Eröffnungsfilm ausgewählt“ haben. Denn: „Das größte deutsche Publikumsfestival und der größte bayerische Erfolg gehören irgendwie zusammen“, so Moszkowicz. Und wer es noch nicht wusste: „Die Eberhofer-Reihe ist ja das Äquivalent zu ‚James Bond‘ in Bayern. Wir machen regelmäßig mehr Besucher mit einem Eberhofer-Film in Bayern als ‚James Bond‘. Da wird’s international“, schwärmte er.

Dann legte Moszkowicz noch eine interessante Zahl auf den Tisch als er sagte: „Danke an das ganze Team vom Filmfest München, das hier hart arbeitet und dass ein Budget hat, das einer besseren deutschen Fernsehfilmproduktion entspricht. Ein ‚Tatort kostet ungefähr so viel wie das gesamte Filmfest.“ Und er schob hinterher: „Es ist übrigens nur 10 Prozent von dem, was Berlin zur Verfügung steht.“

Der Star grüßte per Videobotschaft

Überraschenderweise nicht live zu sehen bekamen die Anwesenden Schauspieler Sebastian Bezzel. Der Eberhofer-Star konnte nicht vor Ort sein, weil er einen Nachtdreh in Baden-Württemberg hatte. Diana Iljine und Ed Herzog präsentierten aber eine Videogrußbotschaft von ihm: „Es ist eine große Ehre, dass wir das Münchner Filmfest dieses Jahr eröffnen. Und es ist auch eine große Freude, dass es dieses Jahr überhaupt ein Münchner Filmfest gibt“, sagte Bezzel. „Wir sind dem Filmfest sehr verbunden, weil 2013 ja ‚Dampfnudelblues‘, der erste Eberhoferkrimi, auf dem Filmfest Premiere hatte und damit diese wunderbare Eberhofer-Reise losgegangen ist“, so der Schauspieler weiter.

Ed Herzog erinnerte sich ebenfalls an 2013. Damals seien sie in der Reihe „Neues Deutsches Fernsehen“ gestartet und „noch etwas komisch beäugt“ worden, sagte er. „Ich freue mich sehr, dass wir es jetzt ins Hauptprogramm geschafft haben und sogar das Festival eröffnen dürfen.“

Neben Sebastian Bezzel fehlten auch der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (63) und der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (54). Letzterer grüßte ebenfalls mit einer Videobotschaft.

„aha“ bedeutet nicht „AHA“

Münchens zweite Bürgermeisterin, Katrin Habenschaden (geb. 1977), hielt eine besonders launige Rede. Im Zusammenhang mit dem Festivalprogramm sagte sie: „Bei „a-ha – The Movie“ bin ich kurz zusammengezuckt. Bei näherem Hinsehen habe ich dann aber gemerkt, es geht um die Band. Es geht nicht um ein Dokudrama um Abstandsregeln und Hygienedinge.“

Dann sprach Diana Iljine endlich die erlösenden Worte: „Jetzt und feierlich und hiermit ist das 38. Filmfest München eröffnet. Film ab!“

Das Filmfest dauert noch bis 10. Juli

Das Filmfest München dauert von 1. Juli bis 10. Juli. Gezeigt werden 70 Filme aus zahlreichen Ländern. Vieles ist schon komplett ausverkauft.