Sofia Coppola wird 50: Der Fluch und Segen ihres berühmten Nachnamens
Im übergroßen Schatten ihres Vaters hat sich Sofia Coppola ihren eigenen Erfolg hart erkämpfen müssen. Oder fiel er ihr aufgrund des berühmten Nachnamens einfach zu?
Ein ebenso ungewöhnlicher wie berühmter Familienname öffnet viele Türen, kann aber auch eine Bürde sein. Wer wüsste das besser als die Coppolas? Einem gewissen Nicolas Kim Coppola etwa erschien er übergroß. Um sich, im wahrsten Sinne, einen eigenen Namen in Hollywood zu machen, suchte er sich ein Pseudonym – und schrieb als Nicolas Cage (57) selbst Filmgeschichte. Francis Ford Coppolas (82) Tochter Sofia (Cages Cousine) hingegen, die am 14. Mai 50 Jahre alt wird, blieb ihrem Nachnamen treu. Eine Entscheidung, die ihr gleichrangig geholfen wie geschadet haben dürfte.
Ein Star-Säugling
Wer kann von sich schon behaupten, im Alter von zehn Wochen eine Rolle in einem Meisterwerk der Filmgeschichte ergattert zu haben? In der berühmt-berüchtigten Kirchenszene am Ende von „Der Pate“ ist es die kleine Sofia, die da vor laufender Kamera auf den Namen Michael Francis Rizzi getauft wird. Es stellte ihren ersten von vielen kleinen Auftritten in Filmen ihres Vaters dar, auch in „Der Pate 2“ hatte sie einen Minipart. Der Grund, warum auch noch Jahrzehnte später Menschen einen Groll gegen sie hegten, trug sich aber 1990 zu …
Denn in „Der Pate III“ bekam sie erstmals eine tragende Rolle im Gangsterepos ihres Vaters zugeschustert – sie verkörpert Don Michael Corleones (Al Pacino, 81) Tochter Mary. Ihre zugegeben dürfte Darbietung war für viele der endgültige Beweis einer unerträglichen Vetternwirtschaft im Hause Coppola – beinahe jener der Corleones würdig. Für Sofia Coppola hagelte es vernichtende Kritiken und zwei Goldene Himbeeren („Schlechteste Nebendarstellerin“ und „Schlechteste Newcomerin“). Und auch um eine Gewissheit war sie danach reicher: der Schauspielerei schwor sie (fast) komplett ab.
Ihre eigenen Sporen abseits und hinter der Kamera
Weit weg von ihrem einflussreichen Vater und zunächst ebenso weit weg vom Filmbusiness machte sie sich daran, ihre eigenen Sporen zu verdienen. In Japan, auf der Suche nach ihrer Bestimmung, gründete sie nach dem Studium eine eigene Modemarke namens MilkFed. Doch ausgerechnet abseits des Filmgeschäfts wurde ihr die Liebe dazu bewusst. Und so zog es sie zurück.
Ihr Regiedebüt feierte sie mit der 1999 erschienenen Romanverfilmung „The Virgin Suicides“. Mehr noch als dieses Debüt sorgte im selben Jahr jedoch ein weiteres Mal ihre Familienbande für Aufsehen – und legt eindrucksvoll nahe, mit was für einer irrationalen Abneigung sie sich zuweilen auch heute noch konfrontiert sieht.
Ja, wieder einmal gereichte es ihr damals zum Vorteil, eine Coppola zu sein. Denn ihr Vater ist gut mit einem gewissen George Lucas (76) befreundet und der brachte 1999 bekanntlich einen Film namens „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“ heraus. Schwups fand sich Sofia Coppola nicht nur als Zaungast am Set des Films wieder, sondern bekam sogleich einen Cameo-Auftritt darin, den lediglich einige wohlgetimte Standbilder überhaupt zu bezeugen vermögen – sie ist eine von Padmé Amidalas (Natalie Portman, 39) Doppelgängerinnen.
Dennoch nahmen sich die Entscheidungsträger der „Razzies“ diesen Miniauftritt zum Anlass, sie 2000 ein weiteres Mal für eine Goldene Himbeere in der Kategorie „Schlechteste Nebendarstellerin“ zu nominieren. Da saß der „Der Pate III“-Stachel auch ein Jahrzehnt später offenbar immer noch zu tief…
Endlich der Goldjunge statt der Goldenen Himbeere
Ihre Zeit als Ausländerin in einer so fremden Kultur wie der japanischen sollte sie 2003 zu ihrem bis dato berühmtesten Film inspirieren. Beim in Japan angesiedelten Film „Lost in Translation“ verspüren die Charaktere von Scarlett Johansson (36) und Bill Murray (70) jenes Gefühl der sprachlichen Isolation, das auch Coppola während ihrer Zeit dort so vertraut war. Erstmals stand dank des Films ihr Name unabhängig von dem ihres Vaters und wusste Zuschauer wie Kritiker zu überzeugen. Für die Dramödie erhielt sie den Oscar für das „Beste Drehbuch“ und wurde als erste US-Amerikanerin überhaupt als „Beste Regisseurin“ nominiert.
Ob man Sofia Coppola und ihre Kunst nun mag oder nicht, eines kann beiden nicht abgesprochen werden: sie haben ihren ganz eigenen Stil. Auch durch ihre Fashionvergangenheit – ähnlich, wie es bei Designer und Filmemacher Tom Ford der Fall ist – stehen ihre Filme für stilsichere, klare Bildsprache. So auch wieder in ihrem neuesten Film „On the Rocks“ zu beobachten, in dem sie 17 Jahre nach „Lost in Translation“ erneut mit Bill Murray zusammengearbeitet hat. Fans nennen ihre stets dialoglastigen Streifen unaufgeregt, melancholisch, entschleunigt. Kritiker nennen sie dröge und träge. Wie ihr Nachname polarisiert also auch ihr Schaffen – wie passend.
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