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Ein großes Fest der Querflöte

Ein großes Fest der Querflöte

Staufen, 20.02.2024 (lifePR) – Das Miyazawa Querwind Festival 2024 in der neuen BDB-Musikakademie Staufen wird ein ganz besonderes Festival – da sind sich die beiden künstlerischen Leiter sicher. Rudolf Döbler und Robert Pot nutzen die fantastischen Möglichkeiten, die sich im neuen Gebäude und durch die Partnerschaft mit dem japanischen Flötenbauer Miyazawa ergeben, um das Festival zu erweitern und mit neuen Formaten zu bereichern. „Das wird ein Querwind Festival, das es so noch nie gab.“

Dass 2024 in Staufen ein großes Fest der Flöte gefeiert werden kann, ist zwei glücklichen Fügungen zu verdanken: der Partnerschaft mit Miyazawa und dem Neubau der BDB-Musikakademie. „Wir sind glücklich und dankbar, dass Miyazawa sein 55-jähriges Jubiläum zum Anlass nimmt, gemeinsam mit uns ein großes Fest der Flöte zu feiern“, betont Robert Pot und Rudolf Döbler ergänzt: „Das neue Gebäude der BDB-Musikakademie mit seinen 13 Unterrichtsräumen und seinem 160-Betten-Hotel eröffnet fantastische Möglichkeiten, unsere innovativen Ideen weiterzuentwickeln.“ Die Essenz von Querwind wird dabei nicht verloren gehen, darauf legen Rudolf Döbler und Robert Pot großen Wert. „Im Zentrum steht dabei wie immer das Ziel, allen Teilnehmenden – ob Amateurmusizierende oder Profis – viel Rüstzeug an die Hand zu geben, um ihr eigenes Spiel zu verbessern.“ An der Grundstruktur aus Meisterkursen, Workshops und Ensemblespiel halten die beiden Festivalmacher deshalb unbedingt fest. Sorgt sie doch dafür, dass alle Flötistinnen und Flötisten – von der Flötenschülerin oder dem -schüler über Amateurmusizierende bis hin zu Studierenden und Profis ein passendes Angebot für sich finden. Orchesterbegeisterte Flötistinnen und Flötisten kommen dabei genauso auf ihre Kosten wie Liebhaberinnen und Liebhaber der Kammermusik oder Teilnehmende, die im Einzelunterricht ein individuelles Coaching suchen. Ambitionierten Amateurmusizierenden, Musikstudierenden und Studienplatzanwärterinnen und -anwärtern eröffnet darüber hinaus der Meisterkurs als „Hochschule auf Zeit“ neue Wege zur Interpretation und ermöglicht durch den Input einer erfahrenen Lehrkraft nicht nur einen neuen Blick auf das eigene Spiel, sondern auch den wertvollen und bereichernden Austausch mit renommierten Profis aus Hochschule und freier Szene. Als Meisterkurs-Dozierende stehen 2024 – auch dank der Partnerschaft mit Miyazawa – zahlreiche herausragende und weltweit führende Flötistinnen und Flötisten zur Verfügung: Professor Mario Caroli (Musikhochschule Freiburg), Professorin Mihi Kim (Musikhochschule Paris), Professor Marc Grauwels (Königliches Konservatorium Mons), Professor Ian Clarke (Guildhall School of Music & Drama), Natalia Jarzabek (Soloflötistin des Krakauer Philharmonischen Orchesters) sowie Robert Pot (Konzertflötist) und Rudolf Döbler (Soloflötist, Sinfonieorchester Berlin) werden mit den Meisterkurs-Teilnehmenden Konzertliteratur erarbeiten und an den Feinheiten des Flötenspiels feilen. Herzstück von Querwind aber bleiben die Workshops. „Mit den Workshops möchten wir unseren Teilnehmenden praktische Dinge vermitteln, die ihnen helfen, besser zu werden und zu Hause weiterzuüben“, betont Rudolf Döbler. „Dank der vielen neuen Räume im neuen Haus können wir auch viel mehr Workshops anbieten und neue Zielgruppen ins Auge fassen“, freut er sich. Als rote Fäden ziehen sich die Themen „Üben“, „Atmung“, „Unterricht“ und „Barockmusik“ durch die sage und schreibe 22 Workshop-Beiträge der Dozierenden. Eine zusätzliche Workshopreihe nimmt die Zielgruppe der Wiedereinsteiger in den Blick. Und auch für Kinder und Jugendliche wird es am Festivalsamstag nach dreijähriger Corona-Pause endlich wieder ein Angebot geben: den Querwind Jugendtag. Döbler und Pot nutzen die Gunst der Stunde aber auch, um neue Formate einzuführen. „Diese neuen Formate sind zu einem großen Teil auf Anregung unserer bisherigen Teilnehmenden entstanden“, erläutert Döbler. „Mit ihnen wollen wir den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, die Inhalte des Festivals selbst mitzugestalten.“ So wird es neu gleich zwei Flötenorchester geben – sodass die Teilnehmenden selbst ihren Schwerpunkt setzen und wählen können, ob sie mehr an Orchesterproben oder mehr an Workshops teilnehmen möchten. „Dank des erweiterten Raumangebots in der neuen BDB-Musikakademie können wir den Räumen feste Themen und Formate zuordnen“, freuen sich Döbler und Pot. So wird es Räume für Meisterkurse und Kammermusik, neu für Einzelunterricht ohne Publikum sowie ein sogenanntes „Spielzimmer“ geben. „Das ist der Raum für Nerds“, lacht Rudolf Döbler. „Hier wird es fünf Notenpulte und einen Stoß Noten geben und dann darf drauflos gespielt werden – im Duett mit den Meistern oder in spontan formatierten Ensembles.“ Eigene Räume wird es auch für die offenen Formate geben. Zu ihnen zählen die Sprechstunde von Dr. Flute, in der die Teilnehmenden gemeinsam spieltechnische Probleme lösen, das Gesprächsforum über Aspekte des Unterrichtens sowie die Spontanbühne. „Mit den offenen Formaten wollen wir die Teilnehmenden untereinander in Interaktion bringen, zum gemeinsamen Musizieren animieren und den gegenseitigen Austausch fördern“, betont Rudolf Döbler. Als zentraler Treffpunkt in der Boulangerie wird darüber hinaus die KlangArt wiederbelebt und ein Probierzimmer installiert, in dem neue Flöten, Kopfstücke und Zubehör ausprobiert werden können. Dass auch der Bach-Saal als Herzstück der neuen Musikakademie im Zentrum des Festivals stehen wird, steht außer Frage. In fünf Konzerten an vier Tagen werden dort die Miyazawa Artists bei ihrem Gala-Konzert akustisch und optisch bestens in Szene gesetzt und auch den Teilnehmenden bei den Abschlusskonzerten eine ausgezeichnete Bühne geboten. Kein Wunder also, dass die Vorfreude auf das Miyazawa Querwind Festival riesengroß ist. „Wir freuen uns sehr und sind stolz auf das Programm – ein Querwind, das es so noch nie gab und das bisherige weiterführt – wie immer: ein inspirierender und befruchtender Treffpunkt von Amateurmusizierenden, Dozierenden, Studierenden und Profis.“

Text: Martina Faller

Joachim Witt startet erfolgreich seine letzte Club Tour – „Der Fels in der Brandung“!

Hamburg, 20.02.2024 (lifePR) – Joachim Witt legte am Freitag, 9. Februar 2024 in Dresden einen erfolgreichen und emotionalen Tourstart bei seiner letzten Club Tour „Der Fels in der Brandung“ hin. Es folgten weitere ausverkaufte Konzerte in Berlin, Hamburg und Zwickau, bei denen er die Herzen seiner Fans mit seinen kraftvollen Melodien und humorvollen Kommentaren berührte. Bei den Hits wie „Geh Deinen Weg“, „Die Erde brennt“ und „Die Flut“ sang und tanzte das Publikum ausgelassen mit. Frenetischen Beifall erntete der „Goldene Reiter“, der für die Fans ein Must-have zum Abschied darstellt.

In den letzten Jahrzehnten hat Joachim Witt die Bühnen der Republik erobert und sein Publikum mit seinen zeitlosen Hits in seinen musikalischen Bann gezogen. Ein Künstler, der wie ein Fels in der Brandung stand, fest verankert in der deutschen Musiklandschaft. Und nun, da er am 22. Februar 2024 seinen 75. Geburtstag feiert, schenkt er seinen treuen Fans ein letztes Geschenk – die ultimative Erfahrung, den Mann selbst auf seiner allerletzten Club Tour live zu erleben – noch bis zum 19. April!

Die Tour zum Album „Der Fels in der Brandung" verspricht allen Fans eine künstlerische Zeitreise und ist die letzte Chance, die leidenschaftliche Energie und die einzigartige Musikalität dieses Ausnahmekünstlers zu sehen. Ein Moment, der für immer in den Herzen der Zuschauer verweilen wird.

Dabei sein, wenn der Vorhang für die letzte Club Tour fällt und gemeinsam einen Künstler ehren, der seine Zuhörer durch Höhen und Tiefen begleitet hat. Jetzt Tickets sichern, denn diese Tour wird Geschichte schreiben – Joachim Witts Abschied von den Clubs, aber gleichzeitig ein unvergessliches Dankeschön an all seine treuen Fans.

Tickets für die „Fels in der Brandung Tour“ 2024 gibt es unter www.myticket.de, www.eventim.de und allen bekannten Vorverkaufsstellen zu kaufen.

       Joachim Witt live 2024

  • Freitag – 08.03.2024     Oberhausen     Turbinenhalle 2
  • Samstag – 09.03.2024   Frankfurt a.M.  Das Bett
  • Freitag – 15.03.2024      Ludwigsburg    Scala
  • Samstag -16.03.2024    Pratteln (CH)    Z7
  • Freitag – 22.03.2024      Osnabrück        Rosenhof
  • Freitag – 05.04.2024      Hannover           Musikzentrum
  • Samstag – 06.04.2024    Übach-Palenberg          Rockfabrik
  • Freitag – 12.04.2024       München            Backstage Halle
  • Samstag – 13.04.2024     Wien (AT)            Szene
  • Donnerstag – 18.04.2024  Nürnberg            Hirsch
  • Freitag 19.04.2024        Leipzig Anker
Orgelpreisträger spielen Bach, Wagner und Reger

Orgelpreisträger spielen Bach, Wagner und Reger

Essen, 19.02.2024 (lifePR) – Einmal pro Spielzeit besteht in der Philharmonie Essen die Gelegenheit, die Orgelstars von morgen kennenzulernen. Am Sonntag, 25. Februar 2024, um 17:00 Uhr sind nun wieder zwei Preisträger zu Gast, um sich dem Publikum an der großen Kuhn-Orgel vorzustellen. Die beiden jungen Organisten Filip Šmerda und Julian E. Becker präsentieren in diesem Konzert ein vielfältiges Programm von der Klassik bis zur zeitgenössischen Musik. Auf dem Programm stehen etwa mit der Ouvertüre zu Mozarts „Hochzeit des Figaro“ und dem Vorspiel zu Wagners „Meistersingern“ zwei spektakuläre Opernbearbeitungen. Zu den Klassikern des Orgelrepertoires gehören Bachs Toccata, Adagio und Fuge C-Dur (BWV 564) und Mendelssohn Bartholdys Orgelsonate D-Dur, op. 65 Nr. 5. Max Regers Passacaglia aus der Suite e-Moll, op. 16 bekommt man dagegen eher selten zu hören. Einen Ausflug in die Gegenwart bietet schließlich das Prélude „Vision in flames“ des japanischen Komponisten Akira Nishimura.

Der im Jahr 2005 in Hannover geborene Julian Emanuel Becker hat seit seinem siebten Lebensjahr immer wieder erfolgreich an Wettbewerben teilgenommen. Zuletzt gewann er 2023 den zweiten Preis und den Publikumspreis beim Orgelwettbewerb St. Albans als jüngster Teilnehmer und im Januar den Bachpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden 2024. Filip Šmerda, Jahrgang 1999, studiert seit 2021 Orgel an der Hochschule für Musik und Theater München. Seine musikalische Ausbildung begann an verschiedenen Kunst- und Orgelgrundschulen seiner Heimatstadt Brünn. Zuletzt gewann er den dritten Preis beim Internationalen Orgelwettbewerb in Wuppertal.

Karten (€ 25,00) sind erhältlich im TicketCenter der TUP, II. Hagen 2 (Mo 10:00-16:00 Uhr; Di-Fr 10:00-17:00 Uhr; Sa 10:00-14:00 Uhr), an der Kasse des Aalto-Theaters, Opernplatz 10 (Di-Sa 13:00-18:00 Uhr), telefonisch unter 0201 81 22-200 sowie online unter www.theater-essen.de.

Michael Hirte & Freunde

Michael Hirte & Freunde

Schmalkalden, 16.02.2024 (lifePR) – Ein musikalischer und einmaliger Leckerbissen für alle Musikfans findet am So., 10.11.24 in der Mehrzweckhalle in Schmalkalden statt.

Michael Hirte, Ronny Weiland, Die Freunde – Frank Cordes und Hansi Süssenbach, de Martha und Madlen Rausch bieten ein außergewöhnliches musikalisches Ereignis, das die Herzen der Zuhörer gleich viel höherschlagen lassen lässt.

Seit seinem Durchbruch 2008 sorgt Publikumsliebling Michael Hirte mit seiner Mundharmonika immer wieder für Gänsehaut. Seine Musik ist geprägt von einer tiefen Emotionalität. Egal, ob er bekannte Klassiker oder eigene Kompositionen spielt, seine Musik berührt einfach die Herzen der Menschen.

Ein besonderer Höhepunkt ist auch der Auftritt des Lokalmatadors, Ronny Weiland, der mit seiner tiefen Bassstimme immer wieder die Herzen der Menschen sehr berührt und mit seiner Interpretation von bekannten Liedern wie “Lili Marleen” oder “Ave Maria” für Standing Ovations sorgt. Er gilt als einer der wenigen Sänger, der die Musik seines großen Vorbildes Ivan Rebroff weiterführt.

Zu den Gästen gehören auch Die Freunde, extra aus Baden-Württemberg angereist, bestehend aus dem kraftvollen Sänger Frank Cordes, einen ehemaligen Schlagerpiloten, sowie seinen Kumpel und Freund Hansi Süssenbach, einen harmonischen Sänger sowie hervorragenden Gitarrist. Sie sind ein eingespieltes, sehr charmantes und musikalisches Duo und kreieren gemeinsam ein einzigartiges Klangerlebnis.

Und nicht zu vergessen, der neue Star am Schlagerhimmel Madlen Rausch, eine herausragende Sängerin und Moderatorin bei Antenne Thüringen. Ihre einzigartige Stimme und ihre mitreißende Ausstrahlung machen sie zu einer wahren Künstlerin, die in der Musik- und Radiowelt einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Abgerundet wird dieses abwechslungsreiche Programm durch Comedyfrau de Martha. Mit seinem Spitzenhumor sorgt die Landfrau Nr. 1 de Martha – das Urgestein aus Thüringen – für unvergessliche Gänsehautmomente. Mit ihrer schrillen Stimme und ihren übertriebenen Gesten bringt er klein und groß regelmäßig zum Lachen, Zeit zum Ausruhen bleibt hier eher wenig.

Genießen Sie dieses wunderschöne und harmonische Konzert der Extraklasse und sichern sich schon jetzt Ihre Tickets ab 45,90 €.

Sport- und Mehrzweckhalle Schmalkalden
So, 10.11.24 Einlass: 15.00 Uhr Beginn: 16.00 Uhr

VVK: Touristinfo – Auer Gasse 6-8 – Tel. 03683- 667 500 und an allen bek. VVKstellen
sowie unter www.ticketshop-thueringen.de – Tel. 0361-2275227,
www.eventim.de , www.reservix.de

Prägender Gestalter, beherzter Kommunikator und Vernetzer: Der Deutsche Musikrat dankt seinem scheidenden Generalsekretär Prof. Christian Höppner

Prägender Gestalter, beherzter Kommunikator und Vernetzer: Der Deutsche Musikrat dankt seinem scheidenden Generalsekretär Prof. Christian Höppner

Bonn, 15.02.2024 (lifePR) – Nach über 20 Jahre währender Tätigkeit als Generalsekretär des Deutschen Musikrates hat Prof. Christian Höppner auf eigenen Wunsch seinen Vertrag nicht mehr verlängert. Seine Amtszeit endet am 29. Februar 2024.

Hierzu Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates: „Mit großem Dank verabschiedet sich der Deutsche Musikrat von seinem Generalsekretär Christian Höppner. Als Cellist und Pädagoge schlägt Christian Höppners Herz besonders stark für die Musikpraxis und die musikalische Bildung. Doch ebenso beherzt vermochte er es, die ganze Bandbreite unseres vielfältigen Musiklebens zusammenzuführen und miteinander in Kontakt zu bringen, die verschiedenen Interessen auszuloten und gebündelt nach außen und in die Politik zu tragen. Mit seinen inhaltlichen Impulsen und seiner kontinuierlichen musik- und gesellschaftspolitischen Arbeit auf allen föderalen Ebenen hat Christian Höppner den Deutschen Musikrat in seinem Selbstverständnis, aber auch in seiner Außenwahrnehmung geprägt und weiterentwickelt: von einer koordinierten Interessensvertretung hin zu einer gesellschaftspolitischen Kraft für die Belange aller Bürgerinnen und Bürger Deutschlands.“

Prof. Christian Höppner engagiert sich musik- und kulturpolitisch in zahlreichen Gremien und ist u.a. Präsident des Deutschen Kulturrates und des Deutschen Tonkünstlerverbandes. Seit 1986 unterrichtet er Violoncello an der Universität der Künste Berlin. Bundespräsident Johannes Rau verlieh Prof. Christian Höppner 2001 das Bundesverdienstkreuz am Bande. 2016 erhielt er von Bundespräsident Joachim Gauck für sein Engagement das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. 2023 wurde ihm für seine „besonderen Verdienste um die Belange des Musikschulwesens“ die Goldene Stimmgabel durch den Verband deutscher Musikschulen, dem Trägerverband der 934 öffentlichen Musikschulen, verliehen.

Ein Haus voller Musikgeschichte(n)

Ein Haus voller Musikgeschichte(n)

Staufen, 09.02.2024 (lifePR) – Udo Lindenberg hört beim Joggen Gustav Mahler und Robert Schumann, Scott Joplin regt Claude Debussy zu eigenen Ragtimes an – und ein junger Geiger namens François-Joseph Gossec erlebt im barocken Orchester Jean-Philippe Rameaus, des Gründervaters der Harmonielehre, was für ein vielseitiges Instrument die gerade erfundene Klarinette ist: Nur einige von unzähligen Geschichten, die die neue BDB-Musikakademie und das BDB-Kulturhotel erfüllen. Wer sind die musikalischen „Hausgeister“ ? Welches Konzept steht hinter ihrer Auswahl? Einblicke in ein spannendes Projekt.

Wer eine „Geschichte der Musik“ schreiben oder annähernd darstellen will, hat buchstäblich die Qual der Wahl: Dass die großen, allgemein bekannten und gewissermaßen „unstrittigen“ Namen dort zu finden sind, versteht sich von selbst. Aber bildet eine solche allein auf gängigen Namen gründende Auswahl Musikgeschichte, auch musikgeschichtliche Epochen wirklich adäquat ab, die sich doch eher als ein Neben- und Ineinander von heterogenen „Musiksprachen“, Stilen und Genres und als übergängige „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“ darstellen? Der Blick zurück aus dem Heute kann immer auch ein verfälschender sein. Wer zum Beispiel weiß, dass nicht etwa Johann Sebastian Bach, sondern sein guter Freund Georg Philipp Telemann, Schöpfer eines sprichwörtlich gigantischen Gesamtwerkes und Komponist zahlreicher bedeutender Konzerte für Blasinstrumente, 1722 Wunschkandidat für das Amt des Thomaskantors zu Leipzig und europaweit bewunderter Top- Star seiner Zeit war, der begreift, dass eine Auswahl von Komponistennamen auch für ein Projekt wie die Ausstattung der Räumlichkeiten der neuen BDBMusikakademie solche Aspekte zu berücksichtigen hat. Von Beginn der gemeinsamen Arbeit an hat das dreiköpfige „Storytelling“-Team, bestehend aus Christoph Karle, Siegfried Rappenecker und mir, genau das aber auch als Chance gesehen: Die Auswahl bestimmter Komponisten, vor allem auch Komponistinnen für die neue BDB-Musikakademie sollte möglichst keine Klischees weiter festschreiben, sondern neue, ganz bewusst auch ungewohnte und vor allem zeitgemäßere Perspektiven eröffnen. Dazu gehört auch, neben zu Unrecht vergessenen oder fehlgedeuteten und erst allmählich sich der Wiederentdeckung erfreuenden Komponisten vor allem auch Komponistinnen Aufmerksamkeit zu schenken. Mit Emilie Mayer ist beispielsweise eine Komponistin vertreten, die sich ganz bewusst nicht auf die für Frauen vorgesehenen, weil „schicklichen“ Gattungen wie Lied und Klaviermusik beschränkte, sondern Sinfonien und Ouvertüren, darunter eine zu Goethes „Faust“ schrieb – und in dem Blasmusik-Pionier und Tuba-Miterfinder Wilhelm Wieprecht einen überzeugten Förderer hatte. Auch sind solche Komponisten vertreten, die auf den ersten Blick wenig bis nichts mit Blasmusik zu tun zu haben scheinen– wobei die meisten natürlich auch Werke für Blasinstrumente geschrieben haben, sogar Frédéric Chopin, der das Klavier zum Mittelpunkt seines Schaffens erhob und unter Einfluss des Belcanto Rossinis und Donizettis „singen“ ließ. Für die Instrumentalmusik epochemachend war etwa Girolamo Frescobaldi: Gegenüber der höher angesehenen Vokalmusik verlieh er der reinen Instrumentalmusik eine bis dato unbekannte Ausdruckskraft und Wertigkeit, die weit über seine Zeit hinausreichte. Josquin Desprez wiederum wurde ganz bewusst vom  Storytelling-Team an den Beginn der Reihen von Komponistinnen und Komponisten gesetzt, die in chronologischer Folge den einzelnen Gästezimmern des Kulturhotels zugeordnet sind: Er gilt als erster „moderner“ Komponist, dessen Name zudem fest mit der Erfindung des Notendrucks 1498 bzw. 1501 durch Ottaviano Petrucci verbunden ist – den der „Beethoven der Renaissance“ überaus  geschäftstüchtig einzusetzen wusste. Musik als Business ist eines der vielen Themen, das die Reihen ausgewählter Komponistinnen und Komponisten durchzieht – neben zahlreichen weiteren Querverbindungen, zu denen auch Themen wie „musikalische Formen“, „sakrale und weltliche Musik“, „Bach-Rezeption“, „Musik und Natur“, „Musik, Literatur und Bildende Kunst“ und  Filmmusik“ gehören, die die innere Vielfalt der Komponistenauswahl widerspiegeln. Musikgeschichte(n) – ein wenig anders erzählt: In die Überlegungen hierzu wirkte auch hinein, dass die BDB-Musikakademie ihre traditionsreichen Wurzeln in der Blasmusik hat, die auch weiterhin den „cantus firmus“ in der immer schon vielstimmigen, zukünftig um Chormusik, Akkordeon-, Zupf- sowie Rock- und Popmusik erweiterten „Partitur“ der neuen Akademie bilden wird. Anders als oft dargestellt, ist die Bläsermusik nicht etwa ein bloßes „Seitengewächs“, sondern Teil der Musikgeschichte. Anhand von Komponisten wie François-Joseph Gossec, Percy Grainger, Alfred Reed und Rolf Rudin, aber auch Ludwig van Beethoven und Hector Berlioz wird deutlich, wie sehr sich sog. Klassik und Blasmusik, „E“ und „U“, immer schon wechselseitig beeinflusst haben. So wurde Bach in einer Familie mit Stadtpfeifer-Tradition groß, Hector Berlioz griff für seine über das 19. Jahrhundert hinaus bedeutende, gerade auch die Ausdrucksqualitäten der Blasinstrumente herausstreichende Instrumentationslehre wesentlich auf die musikalisch wahrhaft revolutionären „Vorarbeiten“ des von Mozart bewunderten Militärmusikers Gossec zurück – ohne den wiederum das Tamtam nicht den Weg ins Schlagwerk gefunden hätte und dem die Klarinette wesentlich den  Beginn ihres „Siegeszuges“ über Mozart, Carl Maria von Weber und Johannes Brahms bis in unsere Zeit zu verdanken hat. Das Storytelling-Konzept des Kulturhotels der neuen BDB-Musikakademie will solche Verflechtungen verdeutlichen und zugänglich machen, um ihren Gästen – Musikerinnen und Musiker der Amateur- und Profiszene, Unternehmensgäste und Touristen – ein echtes Bildungserlebnis zu schaffen und nicht zuletzt auch zu einem Imagewechsel der Blasmusik in der Öffentlichkeit beizutragen. Dabei ist gerade auch das interdisziplinäre Potenzial der Bläsermusik gedanklicher Pate eines weiteren Auswahlaspektes: Die auf der großen Schauwand im Foyer des Kulturhotels versammelten Komponistinnen und Komponisten, die auch in „ihren“ Räumen und Gästezimmern mittels Porträts, Info-Texten und Abbildungen von Handschriften präsent sein werden, zeichnen sich allesamt durch eine interdisziplinäre und interstilistische Offenheit gegenüber Musik verschiedenster Herkunft aus. Ob Tanz- und Volksmusik bei Bach und Purcell, die Inspiration durch die Musik ungarischer Bauern und fremder Völker bei Bartók, die „neuen Welten“ bei Dvořák, der sich von Spirituals, „scotch snaps“ und indigenen Gesängen beeinflussen ließ oder Opernfan Freddie Mercury, der gerne mal aus Bach-Kantaten zitierte: Aus der steten Inspiration über Stil-, Genre- und Ländergrenzen hinweg zieht Musik ihre zeitlose, Menschen verbindende und bildende Kraft, gewinnen musikalische Schöpfungen ihre Strahlkraft, die sie erst zu Schlüsselwerken macht. Ein Gedanke, der auch wesentlich Leben und Schaffen einer der größten Lehrerinnen der Musikgeschichte bestimmte:Aus der Schule Nadia Boulangers, Komponistin, Pionierin der sog. „Alten Musik“ und Dirigentin, gingen große prägende Musikerpersönlichkeiten wie Leonard Bernstein, George Gershwin und Astor Piazzolla hervor – auch Komponist und Musikproduzent Quincy Jones, der Michael Jacksons Album „Thriller“ zu einem Welthit machen sollte. Ehrensache, den zu Begegnung und Gespräch einladenden Mittelpunkt der „Tenor“-Etage der neuen BDB-Musikakademie, in dem sich die Seminar-und Konferenzräumlichkeiten befinden und der zu Begegnung und Gespräch einlädt, in Anlehnung an ihre legendäre Pariser Wohnung „Boulangerie“ zu nennen und viele weitere große Komponisten und Lehrerpersönlichkeiten wie Joseph Haydn, Giovanni Gabrieli oder Johann Joachim Quantz um ihren Namen zu versammeln. Eine überaus vielstimmige Partitur also, die ganze Musikwelten zusammenführt und die – passend zur Vokal- und Chormusik – nach Stimmlagen von Bass über Tenor und Alt bis hin zum Sopran geordnet ist und denen vom erdigen van Dyck-Braun bis zum warmen Kurkuma- Gelb bewusst ausgesuchte Farbtöne zugeordnet sind. Da hätte sich auch Synästhetiker Alexander Skrjabin mit seinem „Farbenklavier“ wohlgefühlt – einer der vielen Komponisten, die es gewiss auch verdient gehabt hätten, ausgewählt zu werden, die aber durch die verbindenden, bewusst Querverweise einstreuenden Informationstexte in der neuen BDB-Musikakademie gleichermaßen präsent sind. Die Zitate, die in jedem Gästezimmer zu finden sind und von der ausgehenden Renaissance bis in die Gegenwart reichen, kreisen um die Musik als bildende, verbindende Kraft, die Grenzen überwindet und den Frieden fördert: Béla Bartók stellte sein Leben und Schaffen in den Dienst  dieser friedensstiftenden Kraft, die für Hans Werner Henze „das größte und natürlichste Heilmittel gegen Gewalt, Intoleranz und Dummheit“ war. An welchem Ort könnte solch wichtigen Gedanken und Ideen besser nachgespürt und nachgeeifert werden als an einer Musikakademie, die die Vielfalt der Musik, die Offenheit gegenüber allen Erscheinungsformen von Musik in ihrer DNA trägt und in der Profis und Amateure, Menschen jeden Geschlechts, jeder Herkunft und jeden Alters gemeinsamen musizieren – und der mit ihrem Kulturhotel neue Möglichkeiten zuwachsen, noch mehr Menschen für Musik, Bildung und Kultur zu gewinnen. Edda Güntert